Die Farbe Grau in Japan: the other colour of Japan

Über vieles lässt sich streiten, über Geschmack bekanntlich sowieso. Die einen lieben Helles, die anderen alles Dunkle. Aber wie steht es eigentlich um die Farbe Grau? Haben Sie sich schon einmal ernsthaft an der Farbe Grau gestört? Zu helles Grau, zu dunkles Grau, zu grelles Grau? Natürlich – vielleicht über das Wetter – alles Grau in Grau. Auch die ersten grauen Haare mögen unerfreulich sein.


Doch bevor wir der symbolischen Zuschreibung von Grau nachspüren, bleiben wir zunächst beim dem, was wir sehen. Grau ist in unserer täglichen Wahrnehmung im Grunde durchaus präsent, auch wenn es vielen kaum auffällt. Grau ist ein Eindruck jenseits jeglicher Extreme. Es ist einfach irgendwie „mittig“. Wer es negativ ausdrücken will, sagt vermutlich „Mittelmaß“. Denn Grau ist kein Spektakel. Als eher vager, verhangener oder gedämpfter Sinneseindruck bleibt Grau meist dezent im Hintergrund. Grau ist in vielen Fällen weder warm noch kalt, aber eben auch nicht störend. Ich habe noch niemanden „so ein ätzendes Grau“ lamentieren gehört. Und doch vermag Grau, Blicke auf sich zu ziehen und Stimmungen zu erzeugen. Es birgt in all seiner Zurückhaltung eine ganz eigene Präsenz, die gerade im japanischen Kontext eine wichtige Rolle spielt.

Die Bedeutung der Farbe Grau im westlichen Sprachgebrauch

Jede Farbe hat ihre symbolischen Zuschreibungen und wird bildhaft in der täglichen Sprache eingesetzt. Der verregnete Tag ist „ach so grau“ und meine Nachbarin ist nett, aber einfach eine „graue Maus“.

In der westlichen Symbolik kommt Grau verhältnismäßig schlecht weg. Grau steht für Tristesse und Traurigkeit, Grau liegt auf der Seele, ein Schleier, der sich kaum lichten lässt. Und es wird noch schlimmer. Graue Haare und graue Haut – im weitesten Sinne wird Grau auch mit dem Alter oder dem Altern in Verbindung gebracht. Betrachten wir es weniger dramatisch, so gilt Grau zumindest als steif und reserviert, wird aber auch mit Seriosität in Verbindung gebracht. Die graue Maus, so nett sie auch sein mag, besiegelt letztlich, dass Grau und mit ihm alles Graue, langweilig ist.

Doch Grau steht in seiner Unaufdringlichkeit auch für Bescheidenheit. Viele haben bei Grau womöglich auch Bilder von Reife, Klasse oder gar Eleganz im Sinn. Wer nicht auffallen will, hat es vielleicht auch gar nicht nötig. Der graue Anzug kann daher abschreckend wirken, aber auch durch und durch gewinnend, es kommt ganz darauf an…

CARY GRANT NOTORIOUS (1946)

Einer, der Grau extrem schätze, war Christian Dior, der schon 1946 seine erste Dependance in Paris komplett in Grau einrichten ließ. Für ihn war Grau auch in der Mode die eleganteste und praktischste Farbe. Und eben diese verlieh seinen Entwürfen, ganz gleich ob aus Flanell oder Satin, ihren luxuriösen und zeitlos eleganten Charakter.

Und dennoch, unter dem Strich steht die Farbe Grau im westlichen Sprachgebrauch nicht gerade für die glücklichsten Momente im Leben.

Dentouiro – 500 japanische Farben, darunter sehr viel Grau

Auffallend ist zunächst, dass es in Japan viele überlieferte und noch heute bekannte Grautöne gibt. Zwar fallen mir auch in der deutschen Alltagssprache zahlreiche gebräuchliche Namen ein, etwa Aschgrau, Mausgrau oder Silbergrau. Doch der Fundus an „japanischem Grau“ ist weitaus größer: “dove feather grey“, “rusty store room”, “inside of a bottle”, “willow grey”, „iron storage“, “aqua grey”, “silver grey”, “charcoal grey”, “olive grey”, ”dove grey”, “pearl grey”, “celadon grey”, “harbor rat”, “brown rat grey”, “white mouse”, “plain mouse”, “cherry blossom mouse” und viele mehr.

In dem historisch gewachsenen Farbkatalog Japans, den sogenannten „dentouiro“ gibt es ausgesprochen viele Grautöne. Vielleicht ist dies nicht verwunderlich, zählt doch Schwarz zu den traditionellen und historisch überlieferten Grundfarben Japans. Wo aber Schwarz verblasst, ist immer auch Grau. Wo klare Farben ins Vage driften, ist meistens Grau mit im Spiel und in Japan wusste man diese Farbenspiele sehr genau zu beschreiben.

Auffallend sind in jedem Fall die poetischen Farbnamen, die überhaupt nicht langweilig oder ausnahmslos trist und abweisend klingen. Japan hat eine sehr ausgeprägte und entwickelte Sprache zum Thema Farben. Die Assoziationen, Zuschreibungen und Vergleich zur Beschreibung von Farben sind zum Teil Jahrhunderte alt. Gerade dieses Thema hat auch unter westlichen Kreativen viele Bewunderer gefunden. Mehr dazu im Artikel The Colours of Japan.

Fakt ist in jedem Fall, dass wir in Japan feinste Spielarten des Farbtons Grau vorfinden. Und wir sprechen von vielen Ratten und Mäusen, wenn man das so sagen darf.

Die Bedeutung der Farbe Grau in Japan

Ich habe im Laufe der Zeit mit vielen Japanern über deren Wahrnehmung von Farben gesprochen, natürlich auch über Grau (ja, mein persönliches Interesse). Tatsächlich habe ich zu dieser Farbe einige bemerkenswerte Äußerungen aufgeschrieben: Grau sei „kakkoii“ (cool), „ereganto“ (elegant), „sabishii“ (traurig), „iki“, „grey is beautiful“.

Was tatsächlich auffallend häufig zum Ausdruck kam, war der Ausdruck „elegant“. Und ich hörte, anders als im westlichen Kontext, überwiegend positive Assoziationen mit der Farbe Grau. Weshalb?

Der Colour-Code in Japan

Natürlich kommen wir auch bei dem Thema Grau nicht um einen Blick in die japanische Geschichte herum. Aber keine Sorge, es wird durchaus spannend. Denn historisch betrachtet, waren viele Farben für weite Teile der japanischen Bevölkerung verboten. Seit dem 7. Jahrhundert, mit der Einführung des Systems der 12 höfischen Ränge, gab es klare Zuschreibungen von Farben, etwa für Personen in höchsten höfischen Ämtern oder eben für das einfache, arbeitende Volk. Und es lässt sich leicht zusammenfassen, nur der Adel und hohe religiöse Vertreter trugen auffällige Farben. Mehr dazu in dem Artikel „The Colours of Japan“. Grau war eine Farbe für Jedermann. Die höfischen Regeln änderten sich zwar mit den Jahren. Aber, geknüpft an ein strenges Ständesystem, hielt es sich bis in die Edo-Zeit (1603-1868), dass Menschen von niederem Rang nicht alle Farben tragen durften.

Die Auswirkungen dessen spürte insbesondere die Stadtbevölkerung. Naturgemäß gingen die Menschen in den Städten den Professionen des Handwerks und des Handels nach. In den weitgehend friedlichen Zeiten der Edo-Zeit erlangten sie damit einen nicht unerheblichen finanziellen Reichtum. Daher erscheint es vielleicht grotesk, dass gerade die Händler dem niedrigsten gesellschaftlichen Stand angehörten, anders als die Bauern, die als Ernährer des Landes nach den Samurai den zweithöchsten Stand verkörperten. Durch das Shôgunat ergingen Anti-Luxusgesetze, um die Macht der erstarkenden Händler in Schach zu halten. Eines der wesentlichen Ziele: das traditionelle soziale Gleichgewichte zu erhalten, denn die nominell höchste Klasse, die Samurai, in Kriegszeiten arbeits- und mittellos, verarmte zusehends.

Was die beliebtesten bildlichen Zeugnisse dieser Zeit zeigen, die Ukiyo-e, passt eigentlich nicht zu den bisherigen Beschreibungen. Ukiyo-e zeigen starke Farben, farbige Stoffe mit auffallenden Mustern, aber nur, weil im Holzschnitt, anders als im richtigen Leben, der Gebrauch von Farben nicht zensiert wurde.

Im realen Stadtbild der Edo-Zeit werden dagegen gedeckte, unauffällige und gedämpfte Töne das Bild geprägt haben – eben Grautöne, gedeckte Mischfarben oder, die auffallendsten Varianten, gedeckte gelbliche Töne oder Indigoblau. Aber, man machte das Beste daraus. Die erfolgreichen Geschäftsleute wussten sich zu helfen und hatten das Geld, sich auch im Dezenten exquisit und elegant zu kleiden. Wir sprechen von vergleichsweise edlen Textilien, dezenten Mustern etc. wodurch Grau in der Mischung mit anderen gedeckten Farben schon immer wirken durfte. Es ist daher zu vermuten, dass viele der dezenten Mischfarben, die auch heute noch in den dentouiro dokumentiert sind, in dieser Zeit erweitert oder zumindest verfeinert wurden. Wie gesagt, Grau ist und war in Japan niemals einfach nur Grau. Damit bleibt festzuhalten, dass Grau in Japan in gewisser Weise eine historische Präsenz hat. Sie wurde aus der Not zu einer Farbe der wohlhabenden Stadtbevölkerung. Zugespitzt ausgedrückt: Das Geld und der Einfallsreichtum der Städter machte Grau erst elegant.

Iki: Eleganz in Grau

Bleiben wir bei den Städtern. Was der positiven Perzeption von Grau in Japan sicherlich ebenso zuträglich war, ist ein ausgeprägtes und weitgehend städtisches Ideal: Iki. Iki ist ein komplexes Ideal, das neben dem Ästhetischen auch eine stark moralische Komponente beschreibt, wie Ueda Makoto in einem meiner liebsten Bücher, The tractate on Japanese aesthetics, zitiert wird. Der „Städter“ wird dabei als bourgeoiser Typ beschrieben, schick, auf Ästhetik in sämtlichen Lebensbereichen bedacht, aber mit sehr sensiblen Untertönen. Dies beinhaltet etwa den Wunsch nach einem geschmackvollen Leben, aber ohne dabei am Geld zu hängt, sinnliche Freuden zu genießt, sich aber nicht durch Leidenschaften hinreißen zu lassen. Ein Mensch der weiß, was er will, ohne vom Leben übersatt zu sein. Iki ist eine Person, die in ihrem Leben schon einiges gesehen hat, Schönes und Unglückliches. Ein Leben also, das sie sowohl anspruchsvoll, aber auch demütig und bescheiden werden ließ. Balanciert. In ihrer Mitte. Wie die Farbe Grau?

In jedem Fall geht es um eine gewisse Form der persönlichen Reife. Der Vertreter dieses Ideals wird wohl kein Teenager mehr sein. Der Ausdruck dieser Person ist folglich nicht der bunte Blumenkimono, zu Edo-Zeiten schon zweimal nicht. Doch gerade beim Kimono wird auch heute noch die Maturität einer Person in Farben ausgedrückt. Das ist nicht zwingend und ausschließlich Grau. Aber Kimonos in Grau mit kleinen Mustern werden auch heute noch bewusst und bevorzugt von reifen Damen getragen. Was das Image von Grau betrifft, vermengt sich folglich die standesbedingte Tradition der gedämpften Farben der Stadtbevölkerung mit Iki, dem Ideal der persönlichen Reife. Im Resultat ergibt sich darauf vielleicht ein etwas überidealisiertes Bild. Doch Grau und natürlich auch alle sonstigen dezenten Farben spielen dabei eine zentrale Rolle.

Nun könnte man meinen, dass der Mensch, woran er über Jahrhunderte gebunden war, abstreifen und hinter sich lassen will. Weshalb gilt Grau also noch immer als Iki und noch immer als elegant? Heut ist zu attestieren, dass Iki regelrecht cool ist. Iki auch schon in jungen Jahren zu erreichen, ist eine Auszeichnung. Es ist ein großes Lob und kann bei Personen, aber auch Räumlichkeiten oder Gegenständen zum Ausdruck kommen. Waren demnach die Ideale von Eleganz und Iki niemals erloschen oder handelt es sich um ein Revival der alten Traditionen? Ich würde sagen – beides. Sicher steckt dahinter auch die Rückbesinnung auf alte Werte, wie sie in vielen Ländern immer wieder gelingt. Die Gedanke um Iki verdeutlichen aber auch, wie komplex und historisch verwurzelt das ästhetische Empfinden noch im heutigen Japan ist.

© MFK, Nicolai Kästner

Und die Kleidung im heutigen Japan?

Zumindest lässt sich attestieren, dass auch heute im Land der Etikette und der noblen Zurückhaltung „Grau“ in keinem Fall als Makel gilt, etwa im Sinne der „grauen Maus“. „Man“ fällt ungern auf, zumindest ein Großteil der Menschen in Japan, insbesondere dann, wenn er westliche Kleidung trägt. Natürlich, es lässt sich wie immer nichts über einen Kamm scheren. Aber für viele stimmt es eben doch: man bleibt lieber mittig und drängt sich nicht in den Vordergrund. Ich sehe auch heute in Japan viel Grau. Es lebe die Unaufdringlichkeit.

Wabi Sabi: Das Spiel mit dem Grau

Doch verlassen wir einmal das Genre Kleidung und bleiben ganz und gar bei der Farbe Grau. Ist sie doch in ihrer Reinform nichts anderes als verblasstes Schwarz. Im Fokus soll hier aber nicht das Schwarze, als vielmehr der Vorgang des „Verblassens“ stehen. Was verblasst ist, ist in der Regel gealtert, man könnte auch sagen, es trägt die Spuren der Zeit. Und eben dieser Vorgang führt uns zu einem weiteren ästhetischen Ideal, in dem Grau eine wichtige Rolle spielt: Wabi-Sabi. Ausführlicheres zum Thema in den Artikeln Wabi Sabi Ästhetik und Wabi Sabi: Weit mehr als ein Trend. Um es hier auf das Wesentliche zu reduzieren, es geht um die Schönheit des natürlichen und des natürlich gealterten. Alterungsprozesse oder Prozesse der Verwitterung werden häufig von diversen Formen des Ergrauens begleitet, sei es auf Textilien, Keramik, Holz oder Stein. Während „das Altern“, das „Unschönwerden“, das „Vergehen“ nach westlichem Empfinden eher betroffen macht, ist es im japanischen Sinne ein ästhetisches Ideal. Nicht die glänzende Teeschale wird als schön empfunden sondern die mit Macken und Patina. Wabi Sabi steht in Japan für eine völlig eigene Eleganz, die wir erst langsam beginnen, auch mit westlichen Augen zu „sehen“.

Zudem steht Japan in einer Tradition, die im weitesten Sinne auch mit Grau assoziiert werden kann: dem Schatten. Jun‘ichirô Tanizaki beschreibt in seinem berühmten Essay Lob des Schattens, dass ein Großteil des japanischen ästhetischen Empfindens dem „Raum der Dunkelheit“ entspringt. Es sei der Schatten, der die japanischen ästhetischen Ideale gebiert. Ein faszinierendes Thema, das an dieser Stelle nur etwas zu weit führt. Wer noch tiefer in den Schatten einsteigen möchte, dem empfehle ich in jedem Fall, Tanizaki zu lesen.

Mono no aware: Shades of Grey

Zurück zum „Grau in Grau“ – der gänzlich triste und verhangene Tag. Wer diese Stimmung nicht mag, gekauft, und doch ist es am Ende eine Frage der Perspektive. An einem sehr verregneten Tag in den Bergen von Tochigi hatte ich versucht, das „Grau“ des Tages mit der Kamera einzufangen. Meine Gastschwester stand andächtig neben mir am Fenster und erklärte, diese Stimmung nenne man Sumi-e: Tuschezeichnung, also der Inbegriff des künstlerischen Ausdrucks in Schwarz und Grau.

Ob das schön sei?

Ja, sehr schön sei das! Traurig schön.

Eine Frage der Perspektive? Ja, oder sagen wir lieber, eine Frage der kulturell geprägten Perzeption. In Japan wird auch in der grauesten und tristesten Stimmung noch etwas Schönes gesehen. Dahinter steckt jedoch kein rein ästhetisches ideal als vielmehr eine psychologische Sozialisation: Mono no aware. Demnach ist das Traurige oder das Tragische natürlich auch in Japan per se traurig, aber eben auch schön und wird damit im Grunde wohlwollend betrachtet. Aus den buddhistischen Lehren abgeleitet, wird die Vergänglichkeit der Dinge nicht nur angenommen, als weitmehr idealisiert. Ein vielzitiertes Beispiel – die fallenden Blätter der Kirschblüte. Mono no aware beschreibt eben dieses Gefühl, ein leises „So ist das Leben eben“. Der graue Tag, er wird in Japan folglich anders wahrgenommen als wir es im westlichen Sinne vielleicht tun.

Was bleibt also zu sagen, über Grau, das Ergrauen und Grau in Grau? Am Ende ist Grau nirgends wegzudenken, nicht in der westlichen Wahrnehmung und schon gar nicht in Japan. Grau ist da, Grau ist lebendig, here and there. Aber die Farbe Grau hat eine andere Historie in Japan. Sie wird anders wahrgenommen, weckt andere Assoziationen und Gefühle, sie fügt sich in das Leben in Japan einfach anders ein. Und ja, allen modernen Strömungen, allen extravaganten Modeschöpfern und Individualisten und allen Freunden des Sichtbetons zum Trotz, es ist offensichtlich, das Grau eine positivere Rolle im japanischen Leben spielt, als dies nach westlichen Maßstäben der Fall ist. Grau ist eben kakkoii (cool), grau ist traurig-schön, Grau ist einfach elegant.

Einer, der die Farbe Grau auch sehr schätzt ist Lutz Kracke. Lutz war viele Jahre Vorsitzender des Kunstvereins Focus Europa und malt auch selbst. Er hat uns als Reaktion auf diesen Artikel gleich eines seiner liebsten Bilder geschickt.

Quellen: A tractate on japanese aesthetics, Donald Richie, Stone Bridge Press 2007 / Lob des Schattens, Tanizaki Jun’ichirô, Manesse 2011 / Wabi-Sabi. Woher? Wohin? Weiterführende Gedanken, Leonard Koren, Ernst Wasmuth Verlag 2015 / The colors of Japan, Sasao Hibi, Kodansha International Ltd. 2000 / The traditional colors of Japan, PIE International 2010 / The chrysanthemum and the sword. Patterns of Japanese Culture, Ruth Benedict, Tuttle Publishing 2000 / Wer noch kein Grau gedacht hat. Eine Farbenlehre, Peter Sloterdijk, Suhrkamp 2022

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3 Kommentare

  1. Ja Evi, Du hast Recht und richtig gesehen.
    Ein Wunderbar- Essay zum Thema grau
    auch meine Lieblingsfarbe, neben blau
    Du sahst in Deinem Text mehr das verblassende Schwarz
    Ich sehe mehr das sich verflüchtigende Weiss.
    Schwarz und Weiss die beiden einzigen Nicht-Farben.
    Aber unverzichtbar.
    Weiss erhält den Charakter oder zeigt ihn erst durch das beginnende Grau
    Erst im Grau wird Weiss als Gewesenes sichtbar.
    Lutz
    Anbei mein Lieblingsbild

    • Lieber Lutz,

      herzlichen Dank für deinen spannenden Kommentar.
      Ich hatte ganz ähnliche Gedanken, als ich den Artikel geschrieben habe. Verblassendes Schwarz oder schwindendes Weiss – Schwarz und Weiss zählen ja auch zu den Grundfarben Japans.

      Ich hatte mich letztlich für verblassendes Schwarz entschieden, da es für mich der direktere Weg zum Grau war. Für mich lässt Weiss mehr zu als Schwarz, insbesondere wenn es um das „Verflüchtigen“ geht. Kann sich Weiss nicht in unterschiedliche Richtungen verflüchtigen, in’s Grüne, in’s Blaue, in’s Graue? Weiss ist für mich der freiere Geist.

      Aber das sind natürlich nur meine Gedanken zu diesem Thema.

      „Erst im Grau wird Weiss als Gewesenes sichtbar.“ Dem würden vermutlich zahlreiche japanische Ästhetiker in vollem Maße zustimmen.

      Beste Grüße, Evi

  2. Herzlichen Dank für diesen aufschlussreichen und ganz wunderbar geschriebenen Artikel! Er hat uns sehr geholfen!!!! Die ganze Geschichte dazu können Sie hier nachlesen: https://www.siegfriedmarxandfriends.de/gedanken#1055932657
    In Vorfreude auf Ihren nächsten Beitrag und mit den besten Wünschen
    Astrid Klier-Marx

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