Die besten Museen über japanische Kunst

Auf der Jagd nach den besten Museen über japanische Kunst ist mir schon einiges begegnet. Ganz ehrlich – vieles war Mist. Aber diese hier sind großartig.

Museum für Ostasiatische Kunst Köln

Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln beherbergt beeindruckende Sammlungen zu chinesischer, japanischer und koreanischer Kunst. Die Japan-Sammlung bietet Stellschirmmalerei, Kalligrafie, Tuschmalerei, buddhistische Skulptur und Malerei, aber auch Farbholzschnitte, gedruckte Bücher und Lackarbeiten. Die Sammlung an Holzschnitten ist beachtlich. Nicht zuletzt deshalb war die Ausstellung Das gedruckte Bild ein Traum.

Für mich ist das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln das beste Museum für ostasiatische Kunst in Deutschland, zumindest was den Umfang und die Vielseitigkeit der Exponate betrifft. Und – im Shop gibt es eine wirklich tolle Auswahl an Literatur – ein Fressen für alle Asienfreunde.

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Langen Foundation – Neuss

Die Langen Foundation ist sowohl im Innen wie im Außen beeindruckend. Ich weiß, der Ein oder Andere ist gar kein Fan von Tadao Ando. Ich bin es doch – und eben er hat das Gebäude der Langen Foundation entworfen. Damit ist klar, dass Glas, Beton und Stahl das Museum prägen, aber eben diese nüchterne Hülle schafft einen großartigen Raum für die Kunst. Die Langen Foundation zeigt nicht ausschließlich japanische Kunst, die japanische Sammlung des Sammlerpaares Viktor und Marianne Langen ist aber doch enorm und zeugt von einer beeindruckenden Vielseitigkeit. Die Exponate decken die vorgeschichtliche Jomon-Zeit ebenso ab wie das 19. Jahrhundert. In dem breiten Fundus aus Malerei, Skulptur, Keramik und vielem Anderem ist nur ein Genre nicht vertreten – der Farbholzschnitt, der auf der Homepage der Langen Foundation schlicht als „Auflagenwerk“ bezeichnet wird. Leider. Dennoch – dieses Museum ist sehenswert.

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Museum Fünf Kontinente – München

© MFK, Nicolai Kästner

So, nun kommt doch ein wenig lokale Verbundenheit mit ins Spiel. Ich bin eben einfach Münchnerin. Das Museum Fünf Kontinente ist vielleicht nicht das umfangreichste Museum, wenn es explizit um japanische Kunst geht. Aber die Japansammlung zeigt einen großen Teil der Sammlung Siebold, was insofern ein interessantes Stück Heimat ist, da Siebold als bayerischer Arzt, Japan-Forscher und Sammler als Begründer der internationalen Japanforschung gilt. Zu sehen sind auch einige interessante Farbholzschnitte, die den Wandel Japans zwischen 1894 und 1945 dokumentieren. Also, man sollte vielleicht nicht die größte Japan Sammlung der Welt erwarten, aber der Fundus an Stücken, die nicht ständig gezeigt werden ist beträchtlich und kommt auch immer wieder ans Tageslicht.

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Edoardo Chiossone Museum of Oriental Art – Genua

Foto von Paolo Monti: Eduardo Chiossone Museum

Das Edoardo Chiossone Museum liegt wunderschön gelegen im Grünen auf den Anhöhen von Genua. Der Künstler Chiossone lebte während der Meiji-Zeit für 23 Jahre in Japan und brachte eine umfangreiche Sammlung mit. Das Museum zeigt heute Exponate aus Japan, China und Thailand. Zu erwähnen ist der Fundus an Ukiyo-e Malerei – nicht Drucke, sondern Malerei.

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The Metropolitan Museum of Art – New York

Das größte Museum für Kunst in den USA hat viel zu bieten. Auch japanische Kunst – natürlich – im Department of Asian Art. Von Malerei bis Lackwaren ist der Fundus wirklich groß. Besonders markant sind die japanischen Wandschirme. Eine sehr delikate und beindruckende Auswahl, die es selbst in Japan selten zu sehen gibt. Zudem hat die MET laufend Sonderausstellungen rund um das Thema japanische Kunst im Programm. Diese Vielfalt und Abwechslung wird wirklich nicht überall geboten. Würde ich in New York leben, wäre ich alleine mit den Sonderausstellungen ganz schön beschäftigt.

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Museum of Fine Arts – Boston

Das Museum of Fine Arts Boston hat eine enorme Sammlung an asiatischer Kunst (100.000 Objekte) und darunter ist auch eine ganze Menge an Japanischer Kunst. Frühe buddhistische Malerei, Ukiyo-e Malerei und auch Drucke, Schwerter, Masken – der Fundus ist groß. Für mich persönlich gibt es ein Highlight in diesem Museum – die Leonard A. Lauder Collection an alten japanischen Postkarten. Ich liebe japanische Postkarten, viele waren selbst noch im Holzdruckverfahren hergestellt und äußerst kunstvoll gefertigt. Hier geht es um mehr als 20.000 Postkarten. Diese werden allerdings nicht als ständige Ausstellung gezeigt als vielmehr in wiederkehrenden Sonderausstellungen. Auf der Homepage des Museums kann man allerdings eine Vielzahl an Postkarten frei einsehen. Perfekt.

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Victoria and Albert Museum – London

Die Toshiba Gallery ist die japanische Sammlung des Victoria and Albert Museums in London und diese Sammlung ist wirklich beeindruckend. Die sehr generalistische Sammlung ist ein Rundumschlag und reicht von klassischer japanischer Kunst, Keramik, Lackwaren, Drucken, Malerei oder Textilien bis zu moderner japanischer Kunst. Die klassischen Stücke stammen überwiegend aus der Edo- und Meiji-Zeit. Wechselnde Sonderausstellungen zeigen immer wieder Highlight z.B. Kimono: Kyoto to Catwalk.

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Nationalmuseum Tokyo

Dieses Museum ist und bleibt ein Klassiker. Einfach hingehen! Es ist das älteste und größte Museum Japans. Mehrere Tage sind für dieses Museum durchaus angebracht. 

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Ôta Memorial Museum of Art – Tokyo

Dieses kleine Museum beherbergt ausschließlich Ukiyo-e – wunderbare Farbholzschnitte. Das Ôta Memorial ist nicht gerade riesig, aber zeigt wirklich exquisite Sammlungen, die zum Teil auch außer Landes gehen. Interessant ist, dass das Museum regelmäßig von absoluten Ukiyo-e-Kennern besucht wird. Diese japanischen Herrschaften sind auch bereit, auf Englisch mit den Besuchern ihr wissen zu teilen. Die leidenschaftlichen japanischen Diskussionen, und ich meine damit japanische Leidenschaft, bleibt leider den Insidern vorbehalten. Spannend ist auch die Lage des Museums, in einer Seitenstraße zur belebten Omotesando – der sogenannten Champs Elysees of Tokyo. Außerdem ist es auch mal interessant, in einem Museum immer wieder die Schuhe auszuziehen, um auf den Tatami-Podesten die Drucke ganz aus der Nähe anzusehen.

My favorite museum about Ukiyo-e!

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Kamigata Ukiyo-e Museum – Osaka

Klein aber fein. Schon das Äußere des Museums besticht. Irgendwie wie Hundertwasser auf Japanisch. Das ganze Museum erstreckt sich mehr in die Höhe als in die Breite und fühlt sich an, wie ein gemütliches Kunst-Wohnzimmer. Dieser Ort ist definitiv ein wunderbarer Ort, um sich dem Thema Ukiyo-e anzunähern. Die Drucke zeigen überwiegend Motive aus Kamigata, dem heutigen Osaka. Die sogenannten Osaka-Prints sind wirklich ausdrucksstarke Drucke.

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21_21 DESIGNSIGHT – Tokyo

Jetzt mal etwas ganz anderes. Hier geht es nicht um klassische japanische Kunst. Es geht um japanisches Industriedesign. Das Museum ist ein Kunstwerk, die Menschen, die sich hier versammeln, um Inspiration, klare Formen und Design aufzusaugen, vervollständigen dieses. Das Gebäude von Tadao Ando, als künstlerischer Leiter ist Issey Miyake mit an Bord. Da darf man einiges erwarten. Bei meinem letzten Aufenthalt in Tokyo hatte ich in Roppongi, nicht weit vom DESIGNSIGHT gewohnt. The best place den ich kenne zum Thema Design in Japan.

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Honolulu Museum of Art

Nein, ich muss gestehen, ich war noch nicht im Honolulu Museum of Art. Freund und Bekannte haben aber geschwärmt, dass dieses Museum mit einer hervorragenden Sammlung an Asian Art aufwarten kann. Viele waren derart begeistert, dass es mich schon etwas gewundert hat. Ist es nicht eher Hawaii an sich, was euch an diesem Erlebnis fasziniert hat? Nun, ich weiß es nicht besser, aber alle blieben dabei, dass es wirklich ein wunderbares und sehenswertes Museum sei. Unter den japanischen Schätzen befindet sich unter anderem eine Sammlung von mehr als 10.000 Farbholzschnitten. Diese scheint schon wegen der enormen Bereite an unterschiedlichsten Drucken, von handkolorierten Mandalas bis modernen Drucken, interessant zu sein. Es ist eine Sammlung, die sich eben nicht nur auf Ukiyo-e (Bilder der fließenden Welt) beschränkt. Außerdem betreibt das Museum eine Online-Datenbank für japanische Drucke. Ein Großteil der Sammlung ist dort bereits katalogisiert.

Das alles klingt für mich faszinierend. Es hört sich so an, als wäre das Honolulu Museum of Art wirklich einen Besuch wert. Mein Mann – der wird sich freuen, dass er nun auch noch nach Honolulu mit mir fahren kann.

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Tikotin Museum of Japanese Art – Haifa

Das Tikotin bietet eine wunderbare Mischung von moderner und klassischer japanischer Kunst. Für alle aktuellen Ausstellungen des Hauses würde ich jederzeit in den Flieger steigen: Blue and White (porcelain)/ The Beauty of Impermanence. The Changing Seasons in Japanese Art (Ukiyo-e) / Modern Japanese Prints. Das erstaunliche ist hier wirklich: die Mischung machts!

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The Khalili Collections

Die Sammlungen der Khalili Collections von Prof. Nasser Khalili haben keinen festen Ausstellungsplatz. Sie werden stattdessen regelmäßig in namhaften Museen weltweit ausgestellt, so auch die Sammlungen Japanese Art of the Meiji Period oder Japanese Kimono. Japanische Kunst aus den Khalili Collections war auch schon in Deutschland, Österreich oder den Niederlanden zu sehen. Diese Sammlungen sind wirklich Schätze. Wem also eine Ausstellung mit Exponaten aus den Khalili Collections über den Weg läuft, der sollte sie nicht verpassen.

Übrigens gibt es hervorragende Publikationen von Khalili Collections, z.B. Japonisme and the rise of the modern art movement sowie mehrere Bände über Kimono.

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Nihon no Hanga – Amsterdam

Das Nihon non Hanga ist ein wirklich spezielles kleines Museum. Das wird an vielen Dingen ersichtlich. Zunächst einmal ist da die wirklich interessante Auswahl an Farbholzschnitten des 20. Jahrhunderts, insbesondere des frühen 20. Jahrhunderts, die Elise Wessels über 30 Jahre lang zusammengetragen hat. Dem kleinen Privatmuseum geht es damit um das Verständnis für den modernen und zeitgenössischen japanischen Farbholzschnitt. Und die Auswahl ist tatsächlich so überraschend wie beeindruckend. Das Museum beheimatet auch eine thematisch entsprechende Bibliothek. 

Zudem ist es in einem wunderbaren alten Kanalhaus gelegen. Und nun wird es wirklich speziell: das Museum hat nur an 2 Monaten im Jahr geöffnet, im Mai und im November.  Dazwischen steht es lediglich für wissenschaftliche Recherchen und Studenten zur Verfügung. Wer aber genau im Mai oder November in Amsterdam weilt – der wird belohnt. 

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Kennen Sie noch weitere gute Museen über japanische Kunst? Schreiben Sie mir gern.

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2 Kommentare

  1. Hi, tolle Website, danke! Zum Thema Museen:
    Das Sagawa Art Museum in
    2891-194, Mizuhocho
    Moriyama, Shiga
    Japan 524-0102
    Das ist fast das schönste Museum, das ich je gesehen habe, da kann man in meinen Augen Tadao Ando, auch wenn ich ihn durchaus schätze, vergessen.
    Ich war bei Regen da, von allen Dächern tropfte gleichmässig das Wasser, unglaublich schön und im perfekten Einklang mit der umgebenden Natur. Es liegt ganz nah am BiwaSee, in einem riesigen Wasserbett, wirklich überirdisch schön. Sorry für den Überschwang. Das ist das privat gesponserte Museum einer großen japanischen Spedition. Insofern erinnert es an die Langen Foundation. Wenn man also in Kyoto ist, auf alle Fälle einen Abstecher machen. Dort gibt es eine Dauerausstellung und Wechselausstellungen. Als wir da waren, sehr schön, die exquisitesten Holzschnitte Japans!
    Liebe Grüße
    D. Klähn

    • Hallo Detlef,

      ich danke dir vielmals für deinen Beitrag. Natürlich habe ich mir gleich die Homepage zum Sagawa Art Museum angesehen. Es ist wirklich ein beeindruckendes Museum! Für alle die selbst schauen wollen, hier auch der Link: http://www.sagawa-artmuseum.or.jp/en/
      Du hattest ja auch die Langen Foundation erwähnt und mich dadurch tatsächlich daran erinnert, dass ich diese als deutsches Museum schon lange in meine Liste der Museen zum Thema japanische Kunst aufnehmen wollte. Ist hiermit geschehen. Und so übel sind die Gebäude von Tadao Ando ja auch nicht 😉

      Mach dir in jedem Fall keine Sorgen ob des Überschwangs – wir lieben doch den Überschwang!

      Mach es gut und lass uns gerne wissen, ob du noch weitere Museums-Perlen kennts.
      Beste Grüße
      Evi

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